Auf den Spuren von Mozart: Ein Tag in Salzburg!

Die Idee mit dem Kurztrip nach Salzburg kam ganz spontan. Eigentlich hatte ich Wien als Ziel angepeilt, die österreichische Hauptstadt aber schnell wieder verworfen, weil ich mir für die österreichische Hauptstadt mehr Zeit nehmen möchte, als mir an diesem Wochenende zur Verfügung steht. Also ging es gestern mit der Deutschen Bahn und einem Sparticket für 48 Stunden in die Stadt von Mozart, der Salzburger Nockerln und der berühmten Festspiele. Eine gute Entscheidung, trotz der Schlechtwetterprognosen. Salzburg ist mit seiner überschaubaren Größen, der Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, den tollen Shopping-Möglichkeiten und kulinarischen sowie kulturellen Versuchungen ideal für einen intensiven Wochenend-Trip. 

Da die Wetteraussichten für das Wochenende mehr als bescheiden ausgefallen waren, habe ich bereits ein Salzburger Regenprogramm fertig ausgearbeitet in der Tasche:

Erst Museum, dann Kaffeehaus inkl. Kaiserschmarrn, Sachertorte oder Palatschinken und anschließend auf Sonne hoffen! Dank einer kurzen Regenpause kann ich den Tag erst einmal mit einem kleinen Spaziergang durch Salzburg beginnen. 

Am Universitätsplatz stosse ich nicht nur auf den Grünmarkt mit Ständen voller unwiderstehlicher regionaler Spezialitäten, sondern auf die Rückseite von Mozarts Geburtshaus. Vom Universitätsplatz führen kleine romantische Gässchen hinüber auf die wohl bekannteste Straße in Salzburg: die Getreidegasse. Die hebe ich mir für später auf. Jetzt geht es ersteinmal durch einen Torbogen in Richtung Residenzplatz, wo ich mir den Salzburger Dom anschauen möchte.

Auf dem Weg zum Dom komme ich gleich an zwei kulinarischen Traditions-Hot-Spots der Stadt vorbei. Zu einem die Konditorei Fürst, deren Gründer Paul Fürst 1890 die weltbekannte Mozartkugel kreiert hat. Noch heute werden die Kugeln aus Nougat, Marzipan und Zartbitterschokolade nach Original-Rezept hergestellt. Wer das Preis-Kalorien-Verhältnis auf dem Foto unten für ungünstig hält, den darf ich beruhigen. Es gibt die Kugeln auch einzeln für 1,30 EUR zu erwerben. 

Ein Stückchen weiter liegt das Kaffeehaus am Platze, das Café Tomaselli. Hier soll die Idee zu den Salzburger Festspielen geboren worden sein und hier soll es die besten Torten der ganzen Stadt geben. Verführerische Stücke davon werden auf einem Tablett von Tisch zu Tisch getragen. Wer kann bei dieser Auswahl schon Nein sagen? Auch wenn das Café kein Geheimtipp ist und von Touristen aus aller Welt besucht wird, lohnt sich meiner Meinung ein Besuch. Man trifft dort reichlich Stammgäste, die die österreichische sehr lebendige und kommunikationsfreudige Kaffeehauskultur zelebrieren. Mich erinnert das rege Kommen und Gehen, der Trubel und die Lautstärke ein ganz klein wenig an Italien. Also rein atmosphärisch natürlich. In Italien ist der Kaffeegenuss ja eher eine rasante Angelegenheit, die so ganz ohne Torten auskommt. Jetzt aber wieder zurück zu Salzburg! Das Café Tomaselli gibt es übrigens bereits seit 1700 und ist somit das älteste Café in Österreich. 

Der 1628 eingeweihte Dom liegt direkt um die Ecke. Links vom Eingang befindet sich übrigens das Taufbecken, in dem Wolfgang Amadeus Mozart getauft wurde. Im Dom finden regelmäßig Orgelkonzerte statt. Dann spielen fünf! Organisten an fünf! Orgeln. Schade, dass heute kein Konzert stattfindet!

Hinter dem Dom geht´s hoch auf die Festung Hohensalzburg. Mit der Standseilbahn dauert es knapp zwei Minuten. Von dort oben muss man einen wahnsinnig tollen Blick auf die Stadt haben, den ich jetzt erstmal nicht genießen werde. Es beginnt zu regnen. Zeit für das Schlechtwetterprogramm. 

Da ich in familiärer Begleitung in Salzburg unterwegs bin, fällt die Entscheidung zwischen all den vielen Museen recht schnell. Das Haus der Natur, ein Naturkundemuseum, das mir von vielen Salzburg Besuchern empfohlen wurde, soll es werden. Auf dem Weg dorthin, laufen wir ein Stück durch die berühmte Getreidegasse vorbei an wunderschönen Hausfassaden, Läden und sehr vielen Touristen. Auch die Vorderseite des Mozarthauses bekomme ich nun zu sehen und bin ein ganz klein wenig geschockt. Im Erdgeschoss befindet sich ein Supermarkt! Weiter geht´s zum Ufer der Salzach, vorbei an einer Fußgängerbrücke voller Liebesbeweise.

!Haus der Natur!

7 Etagen verteilt auf 2 Gebäude voller Naturkunde zum Anschauen, Staunen und Mitmachen. Wer mit Nachwuchs in Salzburg unterwegs ist, kommt am Haus der Natur einfach nicht vorbei. Alle Abteilungen anzuschauen ist nur zu schaffen, in dem man den Rest von Salzburg vernachlässigt. Also heißt es Prioritäten setzten! Wir entscheiden uns für die Unterwasser-Abteilung, den Reptilienzoo sowie für eine große und überraschend interessante Kristallsammlung. Die meiste Zeit verbringen wir allerdings im neuen Gebäude, dem Science Center. Auf drei Etagen warten dort coole Mitmachstationen (für alle Altersklassen) rund um die Themen Energie und Heben, Fitness und Körper, Musik und Hören. Mozart spielt hier natürlich auch eine Rolle!

So ganz vertrauenswürdig sieht der Himmel nach dem Museumsbesuch noch immer nicht aus. Also legen wir erst einmal  einen wettersicheren Stop in einem Traditions-Kaffeehaus in Salzburg ein : das Café Bazar auf der gegenüberliegenden Seite der Salzach. Neben Torten und den typisch österreichischen Kaffeespezialitäten werden um die Mittagszeit kleine Gerichte serviert. Und Frühstück. Das bekommen Langsschläfer hier den ganzen Tag. Schade, dass das Wetter nicht mitspielt. Die Außenplätze direkt am Fluss bieten bestimmt einen tollen Blick auf die Festung Hohensalzburg. Nach Milchkaffee, einem großen Braunen und heisser Schokolade klart der Himmel langsam auf und es ist Zeit für einen Shoppingbummel. Finde ich zumindest!

Neben den üblichen Verdächtigen wie Zara, Mango und Co. gibt es in und rund um die Getreidegasse auch einige individuelle Shops zu entdecken. Ich empfehle die Getreidegasse nicht geradeaus zu erkunden, sondern im Slalom. Dazu läuft man immer wieder hin und her, quer und längs durch die unzähligen Passagen, die von der berühmtesten Shoppingstraße Salzburgs abgehen. 

Meine 5 Shopping-Tipps für Salzburg

Staindl´s in der Getreidegasse 24, H11, 1. Innenhof

Mehr als 120 verschiedene Sorten handgemachte Marmeladen, Fruchtaufstriche oder Chutneys gibts in dem kleinen kunterbunten Laden zu entdecken. Für uns gibt es "Kirsche mit Espresso"-  und Buddha Hand-Marmelade. 

Quipster, Getreidegasse 23

Seit 2013 druckt das internationale Designer-Team von Quipster mit österreichischen Wurzeln minimalistische und witzige Figuren auf Pullover und T-shirts in Schwarz und Weiß. 

 

Buchhandlung Mora, Residenzplatz 2

Beim Betreten des Buchladens begibt man sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Die Einrichtung steht hier schon seit 1908 und macht mit ihrem einzigartigen Flair der tollen Buchauswahl reichlich Konkurrenz.

 

Gehmacher Home Interiors, Alter Markt 2

Geschmackvolle Interieur- und Life-Style-Ideen zum mit nach Hause nehmen!

 

Sporer, Getreidegasse 39

Seit 1903 gibt es die Likör- und Punschmanufaktur in der Getreidegasse. Neben der großen Weinauswahl macht auch das Angebot an selbstgemachten Likören Spaß!!

Nach dem Shoppingbummel durch die Getreidegasse samt ihrer Passagen, die Goldgasse, den Alten Markt und die Judengasse überqueren wir die Salzach und betreten die Neustadt. Vorbei an Mozarts Wohnhaus geht´s zum Schloss Mirabell und dem dazugehörigen Garten. Besonders der barocke Mirabellgarten ist ein echter Hingucker. Der Eintritt in den Garten ist frei. Im Schloss selber ist die Stadtverwaltung untergekommen. 

Alles Wurst...

Was bei einem Spaziergang in Salzburg auffällt sind die unzähligen Würstchen-Buden. Von Frankfurter über Käsekrainer bis zu Münchnern wird so ziemlich alles angeboten was Wurst-Fans den Gaumen vibrieren lässt. Aufgefallen ist mir eine besondere Spezialität: die Bosna. In ein längliches angeröstet Weißbrot kommt neben einer würzigen Bratwurst noch Senf, Zwiebeln und Curry. 

Die besten Würste gibt es natürlich überall.  Hier einmal drei Adressen zum Selberausprobieren:

Balkan Grill Walter, Getreidegasse 33 in der Passage

Hier heißt es zu den Stoßzeiten Schlange stehen. Seit 1950 werden in dem kleinen Imbiss Bosna gebrutzelt und es soll mit Abstand die beste in der ganzen Stadt sein.

Salzburger Würzelkönigin, Ferdinand Hanusch Platz 

Der Salzburger Wurstadel bezieht ab 19 Uhr mit einer großen Wurstauswahl und einem Imbisswagen Stellung am linken Salzachufer. 

Grünmarkt auf dem Universitätsplatz 

Auf dem Markt befinden sich direkt mehrere kleine Würstchenstände, an denen man seine Wurst der Wahl bestellen kann. 

Mein Salzburg Tag endet übrigens kulinarisch bei Knödel mit Gulasch sowie Apfelstrudel mit Sahne im Zipfer Bierhaus Schwarz am Universitätsplatz. Eher aus Verlegenheit, weil ich in meiner Wunsch-Location mal besser hätte reservieren sollen. Meine anfängliche Sorge in einem Touristenlokal gelandet zu sein, erweist sich als unbegründet. Seitdem alle Japaner gegangen sind, sitzen wir in rustikalem Ambiente nur noch im Österreichern zusammen.

Mein Salzburg-Fazit

Auch wenn Salzburg recht übersichtlich ist, reicht 1 Tag definitiv nicht aus, um die Stadt näher kennenzulernen. Wenn ich alleine an die vielen interessanten Museen denke, die ich mir nicht anschauen konnte. Und den Ausblick von der Festung Hohensalzburg ist mir auch entgangen. Und was ich an kulinarischen Spezialitäten probiert habe, war ja eher nur die sehr traditionelle Spitze des Eisbergs. Mir bleibt also nichts anderes übrig als noch einmal nach Salzburg zu kommen. Was ich ausgesprochen gerne machen werde! Schon bei Regen fand ich die Stadt ausgesprochen charmant.  Sogar der Mozart-Hype und die vielen Touristen waren nicht so störend wie ich anfangs erwartet habe. Also dann Salzburg! Bis bald!